69. Bundesdekanekonferenz in Augsburg – ein Rückblick

Themen und Eindrücke der Tagung in Augsburg

Die BundesDekaneKonferenz bedankt sich bei allen Referenten, Sponsoren und Teilnehmern für eine erfolgreiche Frühjahrstagung 2006. Informieren Sie sich hier über Themen und Ablauf der Tagung.


Bedeutung ethischer Normen für die gesellschaftliche Entwicklung

Die aktuellen Debatten um Werte, Werterziehung und Leitkultur zeigen, dass gesellschaftliche Entwicklungen wesentlich von Momenten mit bestimmt werden, die sich einer einfachen Erhebung und Steuerung von Präferenzen entziehen. Prof. Dr. Dr. Nagel vertritt die These, dass die anstehenden gesellschaftlichen Entscheidungen zum Beispiel im Bereich der Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftspolitik auch ganz wesentlich auf kulturellen Faktoren beruhen.

Im Rahmen des Vortrags wurde der Zusammenhang von sozio-kulturellen Faktoren, ethischen Normen und Ökonomisch- politischen Strukturen dargestellt und herausgearbeitet, wie diese drei Elemente in gesellschaftliche Entscheidungen einmänden.


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Gut ist nicht richtig – böse ist nicht falsch!

Wirtschaft oder Ethik  entscheiden Sie sich!  Dieser Satz, der einem Professor für Betriebswirtschaftslehre in den Mund gelegt wurde, als er vor knapp dreißig Jahren von einem Studenten um ein wirtschaftethisches Thema angegangen wurde, kann heute als obsolet gelten.
Die ethische Bedeutung wirtschaftlichen Handelns kann heute grundsätzlich als bekannt vorausgesetzt werden. Aber was ist der wissenschaftliche Status der Wirtschafts- und Unternehmensethik? Welche unterschiedlichen Ansätze werden – zumal im deutschen Sprachraum – vertreten?

Weiter: Auf welchen Grundlagen fußt diese recht neue wissenschaftliche Disziplin?
Aus der Klärung dieser Fragen wird sich die Notwendigkeit des permanenten inter- und intradisziplinären Dialogs ergeben. Solch geforderter Dialog kann nur im wissenschaftlichen Kontext einer Hochschule in einer Weise geschehen, die diesem die nötige Zeit und die wünschenswerte Durchdringung der jeweiligen Materie erlaubt. Auf die Chancen, Möglichkeiten, aber auch Grenzen eines solchen wissenschaftlichen Gesprächs ging Prof. Dr. Schwartz detaillierter ein.


Impulse aus der benediktinischen Spiritualität zur Unternehmenskultur

Ãœberraschend nehmen die Anfragen an die Kirche von Wirtschaftsseite aus zu, ob es nicht möglich wäre, Kurse in Form eines Consultings anzubieten, in denen Anregungen aus der reichen spirituellen Tradition weitergegeben werden.

Der Grund zur Nachfrage ist, dass die Wirtschaft immer mehr den Menschen als wertvollste Ressource entdeckt. Abt Johannes geht umfassend auf Fragen von Unternehmensleitbildern, kontinuierlichem aneinander Arbeiten (KVP), Selbstreflektion, Kundenorientierung und Zielvereinbarungsprozess ein. Entschieden wendet er sich dagegen, Unternehmensleitbilder nur als ethisches Feigenblatt bei Vorstandsreden zu verwenden. In diesem Fall wäre es seiner Meinung nach besser, auf das Prinzip  Erfolg durch Unternehmensethik ganz zu verzichten.


Fachhochschule Augsburg, eine Hochschule mit menschlichem Gesicht

Die Notwendigkeit, sich auf dem Ausbildungsmarkt wahrnehmbar zu positionieren liegt auf der Hand, doch tun sich die Universitäten und Fachhochschulen noch schwer, ihre Linie zu finden und diese auch zu kommunizieren. So manches Leitbild einer Hochschule hat leider auf einer versteckten Internetseite seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Fachhochschule Augsburg hat inzwischen die eigene Linie gefunden und ist dabei, ein entsprechendes Hochschulimage aufzubauen, das intern gelebt und extern wahrgenommen wird.

Die Augsburger haben sich auf die Fahnen geschrieben, eine offene, freundliche und vor allem menschliche Hochschule zu sein – ein Ort des Lernens, Lehrens und Lebens, bei dem der Einzelne eine wichtige, ja die zentrale Rolle spielt. Aus diesem fast selbstverständlichen Anliegen jeder Hochschule kann natürlich nur dann ein Alleinstellungsmerkmal werden, wenn es nicht bloß bei Lippenbekenntnissen bleibt.

Die Profilbildung der Hochschule wird als kontinuierlicher Entwicklungs- und Veränderungsprozess verstanden, der ab dem WS 2002/03 durch Studienprojekte in den Fachbereichen Wirtschaft und Gestaltung angestoßen wurde. Marketing- Studenten unter der Leitung von Prof. Dr. Kellner entwickelten das Profil der Hochschule und die Design-Studenten unter der Leitung von Prof. Bufler gaben diesem das passende Gesicht buchstäblich.


Empfang durch ID Angela Fürstin Fugger von Glött

In der Geschichte der Familie Fugger wird zunächst der Weber Hans Fugger erwähnt, der 1367 aus Graben im Lechfeld nach Augsburg einwanderte. 1461 bereits steht Jakob Fugger der ältere Vater Jakob Fuggers des Reichen, im Stadtsteuerbuch an zwölfter Stelle der reichen Augsburger. Jakob Fugger der Reiche baute diesen Reichtum durch Bankgeschäfte und Gewürzhandel aus, wurde in den Adelsstand und im Jahr 1514 in den Reichsgrafenstand erhoben. Sein Neffe Anton wird Nachfolger an der Konzernspitze des Fuggerimperiums. Dessen Sohn Hans errichtet 1578 das Schloss Kirchheim mit dem prächtigen Zedernsaal.

Ihre Durchlaucht Angela Fürstin Fugger von Glött empfing mit einem Kir Durchlaucht und eigenhändig hergestelltem Gebäck und informierte ausführlich über den Zedernsaal mit seiner einzigartigen Holzdecke. Der Empfang wurde musikalisch begleitet durch den Musikverein Kirchheim. Im Fugger-Festsaal hatte der Wirt Michael Cilles ein voluminöses Buffet mit ausgewählten Tellergerichten zusammengestellt. Der Theaterverein Kirchheim sorgte für amüsante Abwechslung mit den Stücken Der Wöchner, Der gestohlene Fasnachtshahn und Das Kälberbrüten von Hans Sachs.